Ausklang | New Music Friday – Neue Musik von Peaking Lights, Audio88 und Madlib

Woche für Woche picken wir Tracks, die uns in den vorausgegangenen sieben Tagen nicht aus dem Kopf gehen wollten, deren Release auf den heutigen Tag fällt oder einem anderen Pseudogrund unterliegen. It’s new music, Michael Wendler!
»Breakdown« by Peaking Lighs
taken from the LP »Cosmic Logic«, due out October 6 on Weird World/Domino
find it at hhv.de on LP und LP+12inch
Eine der schönsten Nachrichten diese Woche: Peaking Lights veröffentlichen ein neues Album. Yeah! An dieser Freude muss ich euch natürlich teilhaben lassen. Ich fand ja »Lucifer« besser noch als »936« und hoffe als Fanboy natürlich auf eine weitere Steigerung. »Breakdown« bestätigt mich in der Berechtigung dieser Hoffnung. SH
»New Name« by Sinkane
taken from his new album »Mean Love«, due out August 29th on City Slang
find it at hhv.de on LP and CD
Funk klingt ja oft nach einer vergangenen, beschwingteren Zeit. Sinkane bildet da eine Ausnahme: dessen Version von Funk klingt nach Heute, was sicher auch an seiner androgynen Stimme klingt. Weder Mann noch Frau zu sein, wird ja mehr und mehr als trendy angesehen. Ich sehe schon die erste Brigitte im Zeitschriftenregal liegen, die 20 Tipps gibt, wie man transgendermäsiger aussehen kann. PK
»Hue-Man Made« by Damon Bell
taken from the 12inch »Hue-Man Made EP«, out now on Meda Fury
Ist das jetzt schon elektronische Musik aus den hippen Zentren Westeuropas oder der verkappte Blues eines traurigen Ostafrikaners? Das gute an »Hue-Man Made« von Damon Bell ist, du wirst es nicht erfahren. SH
»Cue 4« by Madlib
taken from the 10″ »The Beats: OST Our Vinyl Weighs A Ton«, due out September 5 on Stones Throw
find it at hhv.de on 10inch
»Cue 4« ist mal wieder ein richtig guter Anderthalbminüter von Madlib Versiert produziert, er lässt den Beat an der Stelle laufen, wenn er einfach mal laufen gelassen werden soll; er setzt dem Beat seine Grenzen, wo es Grenzen zu setzen gilt. Ist es erlaubt zu sagen, Madlib sei der Kindergärtner der Beats? SH
»Don’t Play« by Travi$ Scott feat. Big Sean & The 1975
taken from Travi$’ Scott’s new album »Days Before Rodeo«, which is available for [free download](https://soundcloud.com/travisscott-2/sets/days-before-rodeo)
A Propos Kindergarten: Da herrscht dicke Luft. Drei störrische kleine Bengel wollen einfach nicht mit den anderen spielen. Big Sean, Lil Flame und ein Dude dessen Name eine Jahreszahl ist, machen den ganzen Kindergarten schalu. Ich war schon immer Fan von Bandenkriegen im Kindergarten, weil ich schon immer eine feige Nuss war, die einfach mit dem stärkeren Camp gerollt ist. PK
»I’ll Be There« by Locust
taken from the LP »After The Rain«, due out October 13 on Editions Mego
Diese Mischung aus Muzak, französischer Popmusik der 1980er Jahre, fein sezierter Electronica, Ambient und Synthpop ist abstoßend und anziehend gleichermaßen. Die Musik von Locust – dahinter stecken Mark von Hoen und Louis Sherman – war genau das schon immer. Schon »You’ll Be Safe Forever« habe ich mich zunächst gesträubt zu hören, um es dann doch in meinen (allen) Wiedergabelisten zu verstecken. SH
»Haighteen« by Dolor feat. 18 aC
»Hit the pussy like I hate it«. Dolor hat “wiedermal”:ttps://www.youtube.com/watch?v=j0b3t9O5eRg einen Song gemacht, in dem es nur darum geht, was er alles hasst. Ein Song, der miese Laune macht, ein Song, zu dem man sich selbst in den Kaffee spuckt, den man dann lauwarm werden lässt, um ihn dann zu trinken, weil man sich selber dafür hasst, im Kindergarten so eine feige Nuss gewesen zu sein. Ich schaue mich nach etwas Liebevollen um… PK
»Fusionbändchen« by Audio 88
taken from his new album »Der letzte Idiot«, out soon on Analog Alpha & HHV.DE
…und lande bei Audio88 neuem Song »Fusionbändchen«. Das ist, als würde man Wasser suchen und in der Wüste landen. Jedenfalls nimmt Audio88 eine Perspektive ein, in der ich mich voll und ganz wiederfinde, thematisiert zynisch die richtigen falschen Dinge Aber! Um das titelgebende Beispiel zu wählen: die Menschen auf der Fusion haben immerhin ein Fest der Liebe gefeiert. Und die ist bekanntlich die Antwort. Dieser Track ist nur ein weiterer Funken Hass in einer bereits zu hasserfüllten Welt und damit der falsche Weg. Und jetzt bleibt mir mit eurem Adorno fern, wo ich hier gerade hippiesque in ein Wochenende der Liebe steuere.