Ausklang | New Music Friday – Neue Musik von Julia Holter, Daphni et al.

10.07.15
Woche für Woche picken wir Tracks, die uns in den vorausgegangenen sieben Tagen nicht aus dem Kopf gehen wollten, deren Release auf den heutigen Tag fällt oder einem anderen Pseudogrund unterliegen. It’s new music, summer!
»Your Face When I Finally« by Venetian Snares
taken from Venetian Snare’s new EP »Your Face«, out July 24th on Planet Mu
Bester Promo-Gag des gar nicht mehr so jungen und ziemlich ereignislosen Jahres: Für den Pressetext zu Aaron Funks neuer EP hat sein Label Planet Mu ein paar Siebzigjährige zusammengesetzt und sie darüber diskutieren lassen. Dabei ist Funk doch selbst schon 40, was in Breakcore-Jahren gerechnet die ersten keuschen Leichenflecken bedeutet. So ist dann »Your Face When I Finally« (Tracktitel auf eigene Gefahr auto-completen) eher bleepy-bloopy als breaky-brutal und also etwas für FreundInnen seines gesetzten Last Step-Pseudonyms. Etwas oll, trotzdem bisschen doll. KC
»I Can’t Wait« by Birthday Boy/allie
Von Bleep zu Blip: Ich habe mich von Pitchfork dazu verleiten lassen mir diesen Song anzuhören, weil Birthday Boy als »blipwave«-Produzent angekündigt wurde. Nun weiß ich selbst nach einer zwanzigsekündigen Google-Suche nicht, was blipwave sein soll. Was ich jedoch weiß: »I Can’t Wait« ist ein schnurriger Future R’n’Blipwave-Track mit dem richtigen Verhältnis von Ächz-Lechz-Sex-Vocals zu Hochglanz-Understatement. Die FKelalanza-Garde schmeißt endlich (?) Babies. KC
»Kim & The Wheel Of Life« by Aïsha Devi
taken from her new EP »Conscious Cunt«, out July 24th on Houndstooth
Noch mehr hypersexuelle Bums-Beats kommen derzeit ja von Houndstooth. Nach 18+ übernimmt nun eine gebürtige Schweizerin mit nepalesisch-tibetanischen Wurzeln die Cunt in die Hand. Aïsha Devis »Kim & The Wheel Of Life« glitscht zwischen dem Output ihres exzellenten Danse Noir-Labels und jüngeren Entdeckungen des fabric-Imprints wie etwa Akkord entlang. Böses Flirren, gequälte Stimmschredderei. Schön ist gar kein Ausdruck (echt nicht). KC
»Vikram« by Daphni
Noch mehr Vocalfetzen: Dan Snaith bleibt weiterhin in Gönnerlaune und haut einen weiteren Track für umme raus. »Vikram« kann mit seinen forschen 808-Footwork-Anleihen und dem hastigen Schluckauf-Sampling schon mal mehr als das gesamte neue Four Tet-Album. Sorry (not sorry), aber irgendjemand muss auch das mal sagen. Treffen die sich eigentlich auf gemeinsame Bollywood-Abende mit Naan und MPC? KC
»Feel You« by Julia Holter
taken from her new album »Have You In My Wilderness«, out September 25th on Domino Records
Ich könnte so viel Gutes über Julia Holter sagen. Auch zu diesem Song wieder. Problem nur: Ich wüsste weder wo anzufangen, noch wo aufzuhören. Deshalb, belass’ ich es dabei zu sagen, dass ich mir einen anderen Hund ausgesucht hätte. Wenn überhaupt einen Hund. Ich bin eher so der Erdmännchen-Typ. PK
Listen and watch on Dailymotion

»Tittenkuschler« by Max Graef
taken from the new Uncanny Valley 12inch »Give ‘N Take«, out now on Uncanny Valley
Find it at hhv.de on 12inch
Es gäbe so viel über diesen Songtitel zu sagen: Problem nur: … Deshalb belass’ ich es dabei zu sagen, dass ich mir sicher bin, dass es keine Situation gibt, in der mir Erdmännchen nicht ein zustimmendes Kichern abverlangen könnten. Ich fühle Erdmännchen; jeder ihrer Bewegungen erscheint mir logisch.PK
»Changes« by Synkro
taken from his debut album »Changes«, out September 19th on Apollo Records
Synkros neuer Track lässt sich für mich nicht mit Erdmännchen verbinden. Für »Changes« eine denkbar schlechte Ausgangslage. Aber wer wäre ich deshalb gleich allzu ungerecht zu sein, habe ich mich doch arrangiert, ein mehr oder weniger Erdmännchen freies Leben zu leben und dabei trotzdem fair zu bleiben. Also: Hübscher Track! PK