Review

Black Milk

Fever

Mass Appeal • 2018

Missstände wohin das Auge reicht und das schon seit Jahren. Angesichts aufgeheizter Debatten und einem mit Zweifeln gesättigten Lebensgefühl hat Black Milk sein jüngstes Album kurzerhand »Fever« genannt. Aber mag der Druck auch steigen: Erstaunlicherweise klingt »Fever« trotz Textbezügen auf Polizeigewalt, Smombie-Dasein und Konkurrenzgehabe so gar nicht nach wahnwitzigem Fiebertraum oder frustriertem Druckablassen. Viel mehr gönnt sich der Beatmaker eine ordentliche Portion Gelassenheit und lässt seinen Musikern den Vortritt, womit »Fever« im Grunde die logische Konsequenz aus dem experimentellen Instrumentalalbum »The Rebellion Sessions« von 2016 ist. In der Albummitte platziert, schaffen zwei raplose Stücke dafür umso befreiendere Weite. Statt den Boom Bap wieder mal neu aufzulegen, hat Black Milk nämlich Jamsessions zerhäckselt. Und mag der Detroiter inhaltlich gesehen auch an der Oberfläche kratzen, musikalisch is »Fever« umso durchdachter gearbeitet. So wankt der Beat von »But I could be wrong« in der gewohnt Curtis-Cross’schen Steifheit umher – aber nur vordergründig. Die Versatzstücke des Songs entstammen einem Lied der P-Funk-Gruppe Parliament, dass Black Milks Band neu einspielte.

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Black Milk
Fever
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