Review

Celph Titled & Buckwild

Nineteen Ninety Now

No Sleep • 2010

Während Bummtschack-Beatbauer aus der Gegenwart gern bewusst auf Vintage-Ästhetik setzen, muss D.I.T.C.-Legende Buckwild einzig den Keller entstauben, um DAT-Schätze mit unveröffentlichten Beats aus den Glanzzeiten des Cratedigger-Kollektivs zu Tage zu fördern. Demigodz MC Celph Titled wurde nun kürzlich das Glück zuteil, aus einem Pool von Beats – die es aus unerklärlichen Gründen nie bis ins Vinylpresswerk geschafft haben – Beiträge für seinen Soloeinstand zu picken. Nix da mit Ausschussware! Die 16 entspannt groovenden Tracks auf »Nineteen Ninety Now« sind voll klassischem Samplematerial, einschließlich, den für die damalige Zeit charakteristischen Schlittenglocken, so dass der Vibe der 1990er Jahre perfekt in die Jetztzeit transportiert wird. Der Rapper aus Tampa geht im kontinuierlichen Battlemodus de facto als solider Handwerker durch, spätestens jedoch wenn Sadat X, Puba, A.G., O.C. und Diamond den überfälligen Gastbeitrag einrappen, überstrahlt die majestätische Coolness der BX-Bomber den Hauptakteur. So bleibt am Ende nur die berechtigte Frage, warum es diese brillanten Instrumental-Perlen nicht auf die jüngsten Releases aus dem Hause D.I.T.C. geschafft haben.