Review

Professor Green

Alive Till I’m Dead

Virgin • 2010

»Mein Humor ist sehr britisch, auch wenn im Rap Biggie den größten Einfluss auf mich hatte. Egal, wie dunkel seine Musik war, sie hatte immer auch eine humorvolle Seite.« Wenn die Anlehnung des Albumtitels hoffentlich kein Omen bedeutet. Dokumentieren zwei Narben am Hals Greens bereits einen Angriff, der ihn fast das Leben gekostet hätte. »Lucky«, glücklich, schätzt sich der 26jährige MC aus Hackney auch als er zwei Monate nach dem Vorfall gemeinsam mit Lilly Allen das vielzitierte Just Be Good To Me von S.O.S. neu bearbeiten kann. Als erste Auskopplung schwirrt allerdings erst einmal ein Update von INXS »Need You Tonight« durch zahlreiche Blogs. Dabei kommen verblüffende Ähnlichkeiten zu Eminem auf. Nicht nur wegen den Rapskills und dem gemeinsamen Ursprung aus dem Freestyle- Battle-Umfeld, irgendwie klingt er einfach auch noch exakt gleich. Für Alive Till I’m Dead bekommt der Botanikliebhaber No 1. außerdem Unterstützung von Mike Skinner, Labyrinth, Thunder Catz und Naughty Boy zusammen. Daraus entsteht ein Album, das irgendwo zwischen den Stühlen von HipHop und Mainstream-Pop Platz nimmt, aber trotzdem voller selbstironischer Anspielungen auf das Musikbusiness steckt.