Review

Floating Points

Lesalpx / Coorabell

Ninja Tune • 2019

Keine Zeit für Experimente: »Ich fing wieder an, mich an meinen ersten Veröffentlichungen und dem Sound, den ich gerne in Clubs wie Fabric und Plastic People spielte, zu orientieren.« So sagte es Floating Points’ Sam Shepherd über die beiden neuen Tracks in einem Interview. Selbstgesetzte Aufgabe also: das Gefühl einfangen, wenn er auf der Tanzfläche stand. Mit »LesAlpx« gibt es einen ziemlichen Stampfer, der die Sache sowohl im Original wie einer erweiterten Version erfüllt. Der Rhythmus arbeitet sich klar daran ab, die Synthesizer schrauben sich hoch. Rave, Acid und House laufen hier zusammen, allerdings bleibt der losgelöste Track ohne Kontext ein wenig karg. Es gibt zwar Brüche und Effekte, die Wiederholungen greifen jedoch für einen Sog nicht richtig. »Coorabell« greift hingegen auf mehr Abwechslung zurück, die Voraussetzung bleibt jedoch: Es geht auf die Tanzfläche. Allerdings hat Shepherd hier ein wenig mehr auf Details geachtet, der Track funktioniert auch zum Runterkommen sehr gut. Der britische Musiker sagte vorweg, dass er diese Tracks nicht großartig überdenken wollte – es sei eben er im Studio, wie er Freude an seinen Maschinen hat. Das lässt sich raushören, trotzdem fehlt vielleicht die eine oder andere Ecke bei diesem Sound. Gerade für einen Künstler wie Floating Points Nach fast zwei Jahren ohne neue Musik darf so eine Vinyl 12‘‘ zum Reinkommen aber sein. Und für die Tanzfläche funktionieren beide Tracks. Für weitere Veröffentlichungen in naher Zukunft dürfte es allerdings gerne wieder etwas mehr sein.