Review

Romare

Gone

Ninja Tune • 2019

Ganze zwei Jahre sind seit Romares letztem Album »Love Songs: Part Two« vergangen. Zwei Jahre voller Live-Shows, solo in Clubs wie (klar) dem Berghain oder zusammen mit Bonobo und Nightmares On Wax auf deren USA-Touren. Das hört man den zwei neuen Tracks an. Denn so offensiv und offensichtlich hat Archie Fairhurst bisher noch nicht auf den Dancefloor geschielt. Die titelgebende A-Seite »Gone«, mit gut acht Minuten einer der bisher längsten Romare-Tracks, baut sich getragen von einem gemütlichen House-Groove im 100-bpm-Bereich langsam bis zum typischen Breakdown auf, bevor dann an der Zweieinhalb-Minuten-Marke eine druckvolle Bassline ins Spiel kommt und mit verwehten Vocal-Samples und Piano-Sprenklern immer mehr an Fahrt aufnimmt. Benannt nach einem Sample, das dann doch wieder gestrichen wurde, hört man »Gone« zwar die Einflüsse von Four Tet Maribou State oder eben Bonobo an. Die fast schon akademische Art und Weise, wie dabei mit einzelnen Klangfetzen umgegangen wird, macht aber deutlich, dass es sich um Romare handelt. Die B-Seite »Danger« ist dann mit einer recht ähnlichen Sound-Palette so etwas wie eine alternative Version des Titelstücks: verschiedene Trommelklänge, kurze Soul-Vocals und ein gemächlich dahinstampfender Beat zwischen House und Brainfeeder-Abstract-HipHop erzeugen einen sehr ähnlichen Vibe. Beide Tracks sind dabei so vielschichtig und ändern oft die Richtung, so dass man sich vorkommt, als würde man tatsächlich weiterkommen, obwohl man eigentlich auf der Stelle tanzt.

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Romare
Gone
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