Review

Saroos

See Me Not

Alien Transistor • 2011

Wie ein Hummer nimmt Saroos im Verlauf des ersten Liedes, passenderweise Lobster Claw genannt, den Hörer in seine Zange und fesselt bis zum letzen Track. Das zweite Studioalbum des Duos Saroos ist eigentlich gar keine Duo-Arbeit. Als Florian Zimmer und Christoph Brandner, die beiden Gründer von Saroos, den Anticon-Mann Odd Nosdam in dessen Studio in Berkeley, Kalifornien besuchten, nahm dieser kurzer Hand die Stellung eines temporären Bandmitgliedes an. Ein neuer fester Bestandteil hingegen ist Max Punktezahl, der schon zusammen mit The Notwist und Contriva gearbeitet hat. Die personellen Änderungen wirken sich natürlich auch auf den Sound von Saroos aus. See Me Not ist deutlich cleaner als der Erstling, und das Album ist, bis auf ein paar geisterhafte Stimmen und Sprachsamples, die im Gewirr der Musik sehr mysteriös erscheinen, komplett instrumental. Dank einem nach vorne drückenden Schlagzeug und passender Basslinie kommt das zweite Lied Daylight Chant sehr treibend daher und endet in purer Sound-Extase. Die Entwicklung von Saroos fühlt sich an wie eine Mischung aus Brainfeeder-Interpreten die AnticonMelodien und AnticonInterpreten die Brainfeeder-Beats machen. Fans von instrumentaler, beatlastiger, tiefgründiger Avantgarde-HipHop-Musik sollten zugreifen.

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Saroos
See Me Not
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