Review

Tensnake

In The House

Defected • 2010

Mit einer erlesenen Auswahl an Veröffentlichungen und Remixarbeiten bewies die Hamburger Koma-Katze Tensnake 2010 nicht nur ein stilsicheres Händchen für seinen Disco-Boogie-trächtigen Sound, auch der Durchstarter-Award war ihm damit sicher. Sozialisiert von Shalamar, D Train, Strictly Rhythm, Marshall Jefferson, Masters At Work und Metro Area, bündelt Marco Niemerski heute alles in seinen Output, das entfernte Vorfahren von Electrofunk, House, Disco und Boogie aufweisen kann. In The House huldigt den guten Zeiten, denen Tensnake seine musikalische Prägung zu verdanken hat. Mit einem breitgefächerten, schön aufgebauten und schlüssig zusammengestellten DJ-Mix salutiert er dabei den Achtzigern, zitiert die Neunziger und begrüßt sogleich die Gegenwart der Tanzmusik. So treffen träumerische Synthie-Landschaften auf deepe Disco-Singles gleichermaßen wie auf Piano-dominierte US-Houseklassiker. Alles in einem soliden, konstanten Groove, der nach harmlosen Mitwippen schnell zu mehr Bereitschaft auffordert. Während sich CD1 im Warm Up-Modus auf Electrohouse-Parkett eintanzt, dreht CD2 zur housigen Retro-Primetime auf. Mit 27 Tracks und einer kleinen musikgeschichtlichen Exkursion sicherlich ein spannenderes Set als das bloße Aneinanderreihen von frisch eingetroffenen Promos. Gute Geschichte.