Review

Soft Power

Brink Of Extinction

RR Gems • 2020

Mit seinem zweiten Album »Brink Of Extinction« legt das finnische Jazzrock-Sextett Soft Power den musikalischen Focus ganz klar auf die leichte, softe und groovende Seite des psychedelischen Laidback-Jazzrocks der späten 1960er und frühen 1970er Jahre. Die Band um den Multiinstrumentalisten Mikael Jurmu, der hier Klavier, Schlagzeug und Flöte spielt, verzichtet damit größtenteils auf die einerseits folkigen und andererseits harscheren und progressive- oder krautrockigen Elemente des 2017 erschienen Vorgängers »In A Brown Study« und setzt jetzt voll auf gedoppelte Saxophone und verhallte Flöten, perlende Klaviermelodien, bluesige Gitarrenläufe und gefühlvolle Improvisationen. Atmosphärische Fieldrecordings unterstützen verträumte E-Piano-Klänge und die menschliche Stimme taucht in den neuen Tracks nur noch als gesprochener Text oder gesummte Melodie auf. Soft Powers warme, luftige und fließende, Soundtrack-artige Musik arbeitet zwar mit psychedelisch Traum-artige Sequenzen, bleibt aber trotzdem immer straff und treibend. Thematisch beschäftigt sich diese als Konzept-Album ausgelegte Veröffentlichung mit der vom Menschen weltweit dezimierten Artenvielfalt als einem der wichtigsten Thema unserer Zeit.