Review

Ali Farka Touré

Red Album

World Circuit • 2021

Mit »Talking Timbuktu«, seiner 1994 veröffentlichten und Grammy-dekorierten musikalischen Zusammenarbeit mit Ry Cooder erfuhr Ali Farka Touré auch in Europa und den USA größere Bekanntheit. Der Komponist, Sänger und Gitarrist aus Mali arbeitete aber bereits schon mehr als zehn Jahre früher mit dem Perkussionisten Hama Sankare an seinem selbst-betitelten Debütalbum, welches wegen seines damaligen Covers als »Red Album« bezeichnet wurde und jetzt erstmals wieder auf Vinyl veröffentlicht wurde. Touré erlernte schon als Kind traditionelle malische Instrumente wie Djerkel, Njarka und Ngoni. Er war nicht nur der erste, der traditionelle westafrikanische Musikstile für die Gitarre adaptierte. Er machte zudem den »Mali Blues« auch außerhalb Afrikas bekannt, eine Musik, deren Wurzeln als direkte Vorläufer des amerikanischen Blues gelten, wurden sie doch von malischen Sklaven auf nordamerikanische Baumwollfelder gebracht. Dementsprechen weisen die auf diesem Album versammelten Aufnahmen in ihrer instrumentellen Sparsamkeit und musikalischen Eindringlichkeit eine große Nähe zum Country Blues auf. Gleichzeitig fasziniert Ali Farka Tourés frühe Musik auch noch nach fast vierzig Jahren durch eine ganz spezielle hypnotisierend karge Trancehaftigkeit und Wärme.