Review

Rogér Fakhr

Fine Anyway

Habibi Funk • 2021

Und wieder wurde ein Stück Musikgeschichte gerettet, besser gesagt in Form von Vinyl sorgfältig archiviert. Das Label Habibi Funk hat hier etwas aus den Archiven herausgearbeitet, das nicht nur die Popgeschichte der arabischen Welt bereichert. Vielmehr ist hier eine weitere grandiose Brücke zur westlichen Pophistorik offenbart worden. Rogér Fakhr ein Musiker der im Umfeld von Elias Rahbani bereits als Gitarrist auftauchte, hatte in den 1970er Jahren auch eigene Kompositionen erschaffen und diese aufgenommen. Die meisten Songs sind in Beirut entstanden, manche jedoch in Paris, das ihm für kurze Zeit als Exil diente. Seine Musik bewegt sich zwischen Nick Drake und Sixto Rodríguez. Rogér Fakhr greift das Songwriting aus Großbritannien und der USA so gut auf, dass man erstmal meinen könnte, es handele sich um einen bisher Unentdeckten der Zunft, der seine Demos an die falschen Hände weiterreichte und nur deshalb kein Star der Folkszene wurde. Die Zusammenstellung der Songs funktionieren als klassische Compilation und als »fiktives« Album zugleich.