Review

2562

Fever

When In Doubt • 2011

Obwohl 2562 auf seinem dritten Album ausnahmslos mit Samples aus unbekannten Disco-Songs von Mitter der 1970er bis Anfang der 1980er arbeitete, ist Fever keineswegs eine Discoscheibe geworden. Ganz im Gegenteil. Dave Huisman kreiert hier aus winzigen Rasseln im Hintergrund, latenten Synthies und brutalen Bässen keineswegs eine glitzernde Discokugel, sondern vielmehr eine pechschwarze Abrissbirne. Nichts an dieser Platte klingt rückwärtsgewandt, revisionistisch. Hier werden die Grenzen zwischen Dubstep und Techno progressiv aufgeweicht. Cheater kann dafür beispielhaft stellen, ein Track, der harmlos, mit eingängigen Drums beginnt, während es im Hintergrund zunehmend schleift, krazt und wabert. Der Track schwillt immer weiter an und bleibt dabei stets in sich geschlossen. Ein Kunststück das Huisman auf Fever durchgehend gelingt. Das Album lebt von seiner dunklen Ausweglosigkeit. Auflockerung, wenn man innerhalb dieses Konzeptes überhaupt davon sprechen kann, gelingt durch kompromisslos nach vorne gerichtete Tracks wie This Is Hardcore. Der Holländer hat mit Fever eine spektakuläre, mechanische Endzeitstimmung entworfen. Diese Musik ist in einem ausgebrannten »Wasteland« verortet, auf dem Maschinen den Untergang der Menschheit feiern.

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2562
Fever
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