Review

Stef Mendesidis

Klockworks 33

Klockworks • 2021

Nachdem Label-Honcho Ben Klock für die 32. Katalognummer von Klockworks mit Vil & Cravo zwei eher unbekannten portugiesischen Producern eine prestigeträchtige Veröffentlichung zugestand, kümmert sich mit Stef Mendesidis ein alter Bekannter um die jüngste EP, »Klockworks 33«. Schon auf den Nummern 23 und 26 verewigte er seinen kunstvollen, doch eben so drückenden Techno-Entwurf, der wie gemacht scheint, um vom Chef persönlich mit typisch klandestinen Übergängen vor Publikum dargeboten zu werden. »Stalker« poltert schon gut los und stürzt sich in turbulente Tiefen, insbesondere „Profiler” marschiert aber pünktlich zur Wiederöffnung des Clubs im Berghain-Trott. Stef Mendesidis vermählt Funktionalität und Atonalität zu einer robusten Einheit und bewegt sich dabei zwischen der Geduld DVS1s – auch auf Klockworks – und dem hypnotischen Potenzial eines Jeff Mills. „Wurlitzer Machinery” hingegen treibt sich mehr in den Mitten rum, könnte mit seinen schleifenden, melodischen House-Chords einer Smallville-Platte entnommen sein, entwickelt mit seinem hastigen, monotonen Beat aber gleichzeitig eine Sukut’sche Dynamik. »Sonica« packt zum Abschluss die Dub-Wattebausche aus und reitet auf einem verzerrten Chord herum, den Mendesidis unnachgiebig durchdekliniert. Wahrscheinlich der konventionellste, unter Triple-A-Produktions-Gesichtspunkten – das Drum Programming, die Hi-Hats! – aber wohl das gelungenste Stück auf dieser erwartet tooligen wie makellosen EP.