Review

Tony Allen

N.E.P.A. (Never Expect Power Always)

Comet • 2021

Der 2020 gestorbene nigerianische Schlagzeuger Tony Allen gilt zusammen mit Fela Kuti als Erfinder des Afrobeat Nachdem die beiden Musiker gemeinsam ungefähr dreißig Alben eingespielt hatten, verließ Tony Allen 1979 die gemeinsame Band Africa 70. Mittlerweile in London ansässig, veröffentlichte er 1984 mit »N.E.P.A. (Never Expect Power Always)« ein nur auf den ersten Blick weiteres typisches Afrobeat-Album. Inhaltlich beschäftigt sich der Titeltrack mit der Kritik an der anscheinend nicht besonders verlässlichen Versorgung Nigerias seitens der »Nigerian Electric Power Authority«. Musikalisch neu an diesen Tracks ist der zusätzliche Einsatz von elektronischen Beats und Sounds im Afrobeat. Ebenfalls ungewöhnlich war es, den einzelnen Titeln Dub-Versions gegenüber zu stellen, die wiederum mit Hall- und Echo-Effekten arbeiteten. Zusätzlich verzichtete Tony Allen hier auf große Bläser-Arrangements, was zusammen mit den elektronischen Anteilen zu einer gehörigen Straffung und Moder-nisierung seiner Musik führte. Insgesamt beweist »N.E.P.A.« schon recht früh in Tony Allens vielseitigen Solo-Karriere seine große musikalische Experimentierfreude, die ihn zu Kooperationen mit Musikern und Bands wie King Sunny Adé, Hugh Masekela, Manu Dibango, Moritz von Oswald, Jeff Mills und Mitgliedern von Blur, The Clash, den Red Hot Chili Peppers brachte.