Review

Pamela Z

Echolocation

Freedom To Spend • 2021

Sprache? Kunst? Kunstsprache! Pamela Z ist eine US-Amerikanerin, die ihrem Leben einer musikalischen Ausdrucksform widmet, bei dem die Regenbogengruppe fleißig mitbrabbelt. Pamela Z kommt 1956 zur Welt, studiert in Colorado, arbeitet beim Radio. Im Archiv findet sie Aufnahmen aus einer anderen Welt. Ligeti, Oliveros, Xenakis – ein Trip auf zwei Vinylseiten. Sie steckt sich Drumsticks in die Haare und zieht nach San Franciso, ändert ihren Namen in Z und beginnt, ihre klassische Opernausbildung in einem Hallgerät zu versenken. Seither ist Z bei der Biennale in Venedig aufgetreten, hat mit Pina Bauschs Tanztheater in Wuppertal zusammengearbeitet und Soundinstallationen auf vier Kontinenten aufgestellt. Ihr »Ted Talk« hält bei 2104 Aufrufen. Und: Zwischen 1988 und 2021 hat die US-Amerikanerin drei Alben veröffentlicht. Sonst ist die Zeit vergangen – so sehr, dass Freedom To Spend das Debüt neu auflegt. »Echolocation« stolpert aus dem White Cube ins Opernhaus, wo der Geist von Klaus Nomi an einem Effektkästchen rumdreht und Moor Mother ins Gewissen redet. Soll heißen: Das Ding wiegt zwar keine 20 Kilo, ist aber so sperrig wie ein Wandschrank von Ikea. Man muss schon einen Führerschein für poststrukturalistische Verhaltensregeln gemacht haben, um sich die Platte mit Vergnügen reinzupfeifen. Alle anderen tackern sich das Cover an die Wand.