Review

Finn.

I Wish I Was Someone Else

Sunday Service • 2011

Seit nun bald zehn Jahren lässt sich Finn. durch zarte Melodien und seine fragile Stimme durch den Äther tragen. Was nun mit I Wish I Was Someone Else in den Regalen steht, ist jedoch unter völlig anderen Prämissen entstanden, als die sechs vorherigen Veröffentlichungen. Zum ersten Mal werden keine Eigenproduktionen gespielt, sondern Klassiker der Pophistorie intoniert. Eines bleibt aber: Finn.’s gehauchte, reduzierte Art und Weise der Instrumentalisierung. Auch steht mit diesem Album zum letzten Mal ein Release unter dem Pseudonym Finn bereit. Die Selbstauflösung passiert in diesem Moment. Als letzten Streich also verzaubert Patrick Zimmer unsere Ohren mit den stets in sich selbst zerfallenden, einsamen Tönen. Durchaus auch fragwürdige Klassiker werden soweit heruntergebrochen und einer gnadenlosen Reduktion unterzogen, bis nur noch eine Silhouette vor uns schwebt. So entkleidet klingt das alles gar nicht nach Popproduktion, sondern sehr persönlich, leise und nah. So nach Leonard Cohen hat Tina Turner sicher noch nie geklungen. Am Ende bleibt ein wenig Melancholie und die Gewissheit, dass dies die letzte Finn.-Platte war. Das tröstliche in der Musik entschädigt das aber allemal. Und weiter geht es ohnehin, nicht als Finn, aber als Patrick Zimmer. Don’t Dream It’s Over…

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