Review

Housemeister

Music Is Awesome

Boys Noize • 2011

Musik ist awesome. Klare Ansage. Like totally awesome für die Rave-Kids dieser Welt, wenn Housi-the Noize-Meister sein knallbuntes Feuerwerk übersteuerter Tanzflächenbomben auf die Röhrenjeans-Stagediver abfeuert. Dabei wirft der Berliner mit Bleeps und harmonischen Querelen um sich wie Karnevals-Trucker mit Konfetti. Nicht selten würgt er seine Synthesizer bis zur Bewusstlosigkeit und wenn sich dann noch die kompromisslosen Beat-Patterns auf dem Auf-die-Zwölf-Gewitter entladen, reißt man einfach lieber mal die Arme hoch, bevor man nach einer kluggeschissenen Hommage im Sound sucht. In zwei Tracks zeigt sich Housemeister auch von seiner kollaborativen »Awesomeness«, gemeinsam mit Masterer Jan Diver, als auch in Kombination mit dem Anführer der Krachmacher, Labelchef Alex Ridha. Während Ed Banger seinem eigenen Hype immer noch bettelnd hinterher eilt, leidet das Sigel BNR nicht wirklich unter dem Qualitätsschwund wie ihn die französischen Nachbarn in den vergangen zwei Jahren schmerzlich erfuhren. Zwar sucht man auf Music Is Awesome den intellektuellen Höhepunkt leider vergebens, auch wenn sich Hornbrillenträger mit Fensterglas durchaus auf einen musikalischen Konsens einigen können. Doch für die inbrünstigen Kopf-Momente wurde der Housi-Longplayer auch nie konzipiert. Der ist fürs Herz, ohne Umwege über den Verstand. Das reiht sich dann im Boys Noize Records-Klangschwadron perfekt in Reih und Glied. Stillgestanden. Rühren. Headbangen.