Review

Hudson Mohawke

Satin Panthers EP

Warp • 2011

Der mittlerweile seit zehn Jahren als Wunderkind titulierte Schotte, der gebürtig Ross Birchard heißt, knüpft mit der neuen EP nahtlos an sein Debüt Butter von 2009 an. Einige Signature-Sounds kennt man noch vom Album, genauso die kreischenden Synthie-Breaks und zurechtgestutzte Vocal-Samples. Nur Gastsänger tauchen hier nicht auf. Die fünf neuen Tracks auf Satin Panthers bieten wegen des fehlenden Gesangs dann so viel Freiraum für die Produktion, dass alles auf’s Vortrefflichste scheppert, fiept, brummt, wonkt und glitcht. So sehr, dass HipHop-Schwergewicht Just Blaze gar nicht mehr aus dem Twittern über Hudson’s Sound herauskommt. Über den wahrlichen Banger Thunder Bay twittert der, dass er gerade durch sein Haus springt und zu den Beats seine Wände mit Fäusten und Füßen bearbeitet – ob aus Neid oder aus purer Lust am Abgehen ist nicht überliefert. Die EP ist für Hudson Mohawke zwar nicht unbedingt musikalisches Neuland und kommt eher der Einsicht gleich, dass künstlerische Entwicklung nicht immer Veränderung bedeuten muss. Wenn man wie der 25-Jährige aber schon so lange und so weit seiner Zeit voraus ist, dann kann man die Konkurrenz ganz zurückgelehnt auch mal etwas aufholen lassen – und mit einer kleinen EP wie dieser trotzdem vorlegen.