Review

Sepalcure

Love Pressure Remixed

Hotflush Recordings • 2011

Mehr als ein Jahr ist mittlerweile seit der fulminanten Love Pressure EP von Sepalcure vergangen. Nun hat sich eine erlesene Anzahl an Elektronik Künstlern aus unterschiedlichen Bereichen zusammengefunden, um das Erstlingswerk des New Yorker Produzenten-Duos Travis Stewart (Machinedrum) und Praveen Sharma (Braille) zu remixen. Dabei haben sich gleich drei der Musiker den titelgebenden Track Love Pressure vorgenommen, mit unterschiedlichem Ergebnis. Den Anfang machen XI und Falty DL und liefern damit auch die schwächeren Ergebnisse ab. Beide lassen den Grundaufbau unangetastet und verpassen dem Track ihre eigenen stilistischen Merkmale. Bei XI zerfließt Love Pressure in sampleverliebte Synthiestrukturen, bei Falty DL verwandelt sich der Houserhythmus in einen gebrochenen Beat. Beides ist handwerklich solide umgesetzt, bietet jedoch zu wenig neues um einen Remix zu rechtfertigen. Einen anderen Weg wählt Lando Kal. Sein Remix wird von einer druckvollen, mit Synthieelementen unterlegten Bassline dominiert und Sprachsamples und Elemente des Originals werden nur gelegentlich eingestreut. Ein massives, eigenständiges Stück mit einem harmonischen Abschluss. Jimmy Edgar verwandelt die wabernden Basswellen und fließenden Rhythmen von Everyday Of My Life in einen zielgerichteten, tanzbaren four-on-the-floor Track, in den sich die verspielt eingesetzten Vocals gut einfinden. Gewohnt verschroben kommt Daedelus daher und zerflückt Down zu einer psychedelischen Acid-House-Variante, die zwar durchaus interessant klingt, aber mit ihrem Tempowechsel zum Teil im stilistischen Chaos zu versinken droht. Die Remixe sind allesamt nicht schlecht, können der großartigen Vorlage aber einfach nicht das Wasser reichen. Da ist man von den einzelnen Künstlern allesamt besseres gewohnt.