Review

The Doppelgangaz

Lone Sharks

hhv.de / Groggy Pack • 2011

Die beiden Gestalten mit den dunklen Kapuzen haben der CD-Veröffentlichung ihres Albums jetzt auch noch eine Vinylpressung folgen lassen. Darauf rappen sie über ruhige, druckvolle, klassisch aufgebaute Beats, mit denen sie schon auf dem Instrumental-Album Beats For Brothels, Vol. 1 punkten konnten. Ihre Texte sind mit Wortspielereien und Anekdoten durchsäht und fügen sich in einen Vibe ein, der an den Storyteller-Rap der 90er Jahre erinnert. Leider finden sie dabei selten einen thematischen roten Pfaden, der sich durch die Tracks zieht, sondern reihen mit gutem Flow und Gespür für den Moment die Zeilen aneinander, von denen nur wenige durch ein ausgefallenes Reimschema oder treffenden Wortwitz langfristig im Gedächtnis bleiben. Man merkt dem Duo die Konzentration auf die technischen Aspekte des klassischen HipHop durchaus an. Die Beats knallen und die Raps fließen gut darüber, das hat keine wirklichen Schwächen, bieten aber leider nur wenig, was man so nicht bereits gehört hat. Somit ist Lone Sharks in erster Linie ein Album für Hörer, die den Stil des Old-School HipHops vermissen, der ihnen bei den experimentierfreudigen Versuchen, das Genre im neuen Jahrtausend neu zu erfinden, abhanden gekommen ist. Aber The Doppelgangaz wollen das Rad des HipHop wahrscheinlich auch gar nicht neu erfinden und liefern insgesamt ein grundsolides Album ab.