Review

Slugabed

Moonbeam Rider EP

Ninja Tune • 2011

Mit seiner Bearbeitung des Songs Witness von Roots Manuva, gab der aus Bath stammende Greg Feldwick seinen Einstand auf Ninja Tune. Pünktlich zum zwanzigjährigen Jubiläum des Labels. Auch an einem Album schraubt der Engländer bereits, bis zu dessen Fertigstellung tröstet allerdings vorerst Moonbeam Rider als EP hinweg. Die gleicht einem Querschnitt zeitgenössischen US-Pops, der wiederum von Insel-tradierter UK-Bassmusik und einer klassischen Brit-Attitüde flankiert wird. Slugabeds deeper Ritt zum Mond. Episch, spacig, stellenweise funkig, beschossen unter aufblitzenden elektronischen Lasern und störrischen Bass-Turbulenzen, stellt Feldwick die eigenen extraterrestrischen Geografiekenntnisse unter Beweis. Mehrere Routen sind möglich in Richtung Erdtrabant. Schnell – via 2-Step-Wobble-Raumschiff (Tomorrow Morning), optimal – dank futuristischem Antrieb (Heck Flex, My Sense Of Smell Comes And Goes), malerisch – im LA-Hip Hop-Beat-Lowrider (Moonbeam Rider) oder konventionell – mit bewährten Swing-2-Takter. Facettenreich, spielerisch, referenziell, einerseits für sein speziellen Soundansatz, andererseits für die aktuelle Gangart in der britischen Clubmusik, stellt Slugabed in den fünf Tracks klar, warum er sich neben der Reise zum Mond auch das Signing im Indie-Lager No.1 verdient hat.