Review

Emika

Emika

• 2011

Man wird ja schon etwas eingeschüchtert von den ganzen Multitalenten und Frühstartern in der zeitgenössischen Popmusik. Nach James Blake nun Emika. Während unsereiner vielleicht gerade mal den Weg aus der Provinz in die Großstadt hinter sich hat, kann Ema Jolly bereits auf zwei wegweisende Tapetenwechsel zurückblicken. Zunächst den aus ihrer tschechischen Heimat in das Dubstep-Mekka Bristol, zum anderen den von Bristol in die Berliner Technoszene. Dazu gesellt sich eine Ausbildung als klassische Komponistin und ein Job als Sounddesignerin bei Native Instruments. Und als wäre das nicht schon genug Grund für eine Menge Neid, kombiniert Emika all diese Parameter und nimmt ein beeindruckendes Debüt-Album auf. Emika schlägt die Brücke vom Trip-Hop und Dupstep aus Bristol hin zum Techno-Sound rund ums Berliner Berghain. Im Mittelpunkt der Songs steht meist eine klassische Klaviermelodie, um die sich synthetische Sounds (Native Instruments) ranken und die, kurz bevor es droht allzu komplex und anspruchsvoll zu werden, von einem Bass-Gewitter erschüttert werden. Emika springt nicht auf einen Zug auf, sondern verbindet Punkte, schlägt Haken und schafft mit Emika eine nachvollziehbare Verbindung vom frühen Bristol- zum aktuellen Berlinsound – und das ist dann doch viel, viel mehr als nur beneidenswert.

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Emika
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