Review

Snowgoons & Reef The Lost Cauze

Your Favorite MC

Ihiphop • 2011

Die Snowgoons brauchen sich schon seit langem nicht mehr hinter großen Namen zu verstecken. Das Produzententeam aus Deutschland hat – anfangs nahezu unbemerkt – einen Fuß in die Tür des amerikanischen Untergrund-Raps bekommen, um dann 2007 mit German Lugers die Bombe platzen zu lassen. Seitdem sind DJ Illegal, Det und inzwischen auch der dänische Produzent Sicknature kaum noch wegzudenken und haben sich als feste Größen im amerikanischen Rap-Biz etabliert. Mit dem Kollabo-Album Your Favorite MC zusammen mit Reef The Lost Cauze steht nun der nächste Longlayer einer beeindruckenden Vielzahl von Veröffentlichungen in den Startlöchern. Zu Beginn der Scheibe hat man allerdings den Eindruck als würde zumindest dem MC gerade nichts mehr einfallen. Abgesehen von recht belanglosen Battletracks, die zu etwa zwei Dritteln aus der Hookline bestehen, kommt da erstmal nicht viel. Zum Glück für die Qualität des Albums kommen mit Songs wie Timezones und Devil’s Advocate noch Lieder hinzu, die inhaltlich mal etwas anderes zu bieten haben. Und auf der Single Black Opz ist sogar noch ansatzweise etwas Gesellschaftkritik versteckt. So fängt sich die Platte inhaltlich nach mäßigem Beginn doch noch, was auch nötig ist, will man ein »Favorite MC« sein. Keinen Anlass zur Kritik gibt die Produktion der Snowgoons. Man ist es nicht anders gewöhnt, aber wirklich jeder Track knallt. Wummernde Bässe, Streicher, Klavier, Chöre, unzählige Samples. Die Produktionsarbeit ist orchestrale Opulenz in Reinform. Allenfalls den Vorwurf der Fließbandproduktion müssen sie sich gefallen lassen, schließlich ist eine gewisse Redundanz nicht zu überhören.