Review

Freestyle Fellowship

The Promise

Decon • 2011

Kaum jemand hätte wohl damit gerechnet, dass Aceyalone, Mikah9, P.E.A.C.E., Self Jupiter und DJ Kiilu Grand sich nach zehn Jahren nochmal zu einem neuen Freestyle Fellowship-Album vereinen. Ihr grandioses Debüt von 1991, To Whom It May Concern, und auch das 93er Album Innercity Griots gelten völlig zurecht als Klassiker des Westcoast-Hip Hop. Der stets präsente Jazz-Sound vorheriger Alben ist einer moderneren Soundkulisse gewichen. Im Prinzip kein Problem, man kann ja durchaus mal was Neues probieren. Leider sind Produktionen von u.a. Eligh, Black Milk und Exile zwar abwechslungsreich, aber eigentlich durchweg uninspiriert. Zumindest drehen die Project Blowedians am Mikrofon hin und wieder auf und zeigen ihren jüngeren Kollegen was Verbalakrobatik bedeutet. Allzu oft werden die raptechnisch sehr guten Strophen jedoch durch völlig banale und langweilige Hooks zerstört. Inhaltlich ist alles dabei, so sehr, dass es schon aufgesetzt wirkt. Hey, lass uns doch mal einen politischen Track machen. Alles klar, hier kommt Goverment Lies. Bei aller Kritik muss jedoch klargestellt werden, dass die Mit-Vierziger um Aceyalone auch mit The Promise ein durchaus hörbares Album an den Start gebracht haben. Die Enttäuschung kommt wohl eher daher, dass man weiß, wozu die Jungs aus Los Angeles in der Lage sind bzw. waren.