Review

King Midas Sound

Without You

Hyperdub • 2011

Jedes Jahr kührt die Gesellschaft für deutsche Sprache das Unwort des Jahres. War es im vergangenen Jahr das Wort »alternativlos«, so bin ich davon überzeugt, dass »Post-Dubstep« das Unwort des Jahres 2011 werden sollte. Diese Entscheidung wäre tatsächlich alternativlos. Jenes Modewort, das häufig zur Beschreibung der Musik von James Blake bemüht wird, ist letztendlich eine Bezeichnung für jede Art elektronischer Musik, die ein paar Subbässe aufweist, ohne allzu tanzbar zu sein. Sicherlich gibt es viele Menschen, die auch das neue Album von King Midas Sound als Post-Dubstep bezeichnen würden. Jenen möchte ich insofern zustimmen, als es sich tatsächlich um Musik handelt, die sich für eine Zeit nach Dubstep eignet. Dabei denke ich jedoch eher an den Rückweg nach einer langen Nacht im Club, egal ob dort Pinch oder Skrillex gespielt wurde, während man genau dieses Album hören sollte. Die Bässe wummern noch durch den Körper, gleichzeitig hat man mit diesen wunderbaren Remixen schon den richtigen Soundtrack um erschöpft ins Bett zu fallen oder – als Alternative – die passende Begleitung, um den nächsten Tag zu beginnen. Den Stücken des Albums Waiting For You, dem Debüt von King Midas Sound, haben sich Produzenten wie Flying Lotus, Kuedo, Kode9 and the Spaceape oder auch der Dubsteppionier Mala angenommen. Die Ergebnisse sind alle sehr unterschiedlich; dennoch scheint so etwas wie ein roter Faden das Album zu durchziehen. Eine solche Kohärenz ist für ein Remix-Album sehr ungewöhnlich und spricht sowohl für das Geschick der Produzenten, als auch für den Sound von King Midas Sound.