Review

Jedi Mind Tricks

Violence Begets Violence

Enemy Soil • 2011

Wer sich als Liebhaber der Musik von Jedi Mind Tricks bezeichnet – und das seit ihren Anfängen Ende der 1990er Jahre –, der hat nicht übersehen, dass sich seit Legacy Of Blood von 2004 ein stückweiser Qualitätsverlust eingeschlichen hat. Jedes Album konnte nicht mehr so ganz mit den Standards des Vorgängers mithalten. Das war allerdings kein Beinbruch, schließlich lagen Jedi Mind Tricks mit ihren Veröffentlichungen immer noch weit über dem Durchschnitt der restlichen Releases in ihrer Nische. Grund dafür war nicht zuletzt DJ Stoupe, der mit seinen mal orchestralen, mal düsteren oder zuweilen sogar verspielten Instrumentals Lächeln in die Mundwinkel seiner Hörer produzierte. Auf dem nun erschienenen siebenten Album Violence Begets Violence ist Stoupe zum ersten Mal nicht dabei. Was das für Auswirkungen hat, wird schnell ersichtlich. Zwar sind alle Jedi Mind Tricks-Elemente vertreten und die Instrumentals haben alles, was zu erwarten war – von opulenten Orchestralstücken über Boom Bap-Knaller mit hochgepitschten Vocalsamples bis hin zur typischen Latino-Nummer à la Me Ne Shalto. Und dennoch: Es fehlt das Mastermind Stoupe, um das ganze zusammen zu halten. Klar ist die Platte für jeden Fan ein Muss, aber ein atmosphärisches Erlebnis stellt sich nie richtig ein, auch wenn einige Stücke für sich genommen äußerst hörenswert sind. Schade auch: Vinnie Paz verliert sich so langsam völlig in der Unzulänglichkeit seiner Tod und Terror-Punchlines und Jus Allah ist seit seiner Rückkehr 2006 (als eine aufgesetzt wütendere Kopie von besagtem Vinnie Paz) ohnehin zumeist blass geblieben. So ist Violence Begets Violence inhaltlich das vielleicht schwächste Album der Gruppe und Stücke wie zuletzt Trail of Lies oder Uncommon Valor sucht man vergeblich und die Konkurrenz schläft auch nicht, wie zuletzt beispielsweise Apathy mit seiner LP Honkey Kong bewiesen hat.