Review

Illuha

Shizuku

12k • 2011

Illuha sind bereit, die Welt zu erobern. Denn das Duo hat Brian Enos (irgendwie auch kritisch zu kommentierende) Definition von Ambient zur Vollendung gebracht. Shizuku ist Musik, die sich der bewussten Wahrnehmung entzieht und einlullt. Der Kampf wird im Unterbewusstsein gewonnen. Dementsprechend kann es auch gut passieren, dass Illuha demnächst auf Flughäfen oder in dezenten Bekleidungsläden seinen Absatz findet. Tee- und Esoterikbegeisterte werden ihn als täglich Brot aufnehmen. In Psychiatrien werden sie die gängigen Benzodiazepine verdrängen. Die sechs Titel des Albums klingen wie ein Klon-Cocktail aus Tranquillizern. Verträumt und ungefährlich gleiten sie dahin, ohne Alpha und Omega. Da darf auch nicht die richtige Entstehungsgeschichte fehlen: Shizuku wurde selbstverständlich in einer alten Kirche aufgenommen. Und Tomoyoshi Date, 50 Prozent von Illuha, verfolgt als Mediziner die Mission, die Verbindung zwischen Musik, östlicher Medizin und dem Gehirn zu erforschen. Auch in Esoterikkreisen gibt es Street Credibility. Die Gewinner sind v.a. die Yoga-Kurse dieser Welt. Illuhas Musik erklingt im Ohr so belanglos, dass man zum Abschluss der einzelnen Übungen ungehindert dem eigenen Körper nachhorchen kann. Das ist echter Friede auf Erden.

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