Review

Demograffics

Cheese

WSP • 2012

Maniac, die produzierende und rappende Hälfte der Demograffics, war 2010 an der Seite von Dexter Kritikerliebling. »Raw Shit« wurde umjubelt. 2012 arbeitet Maniac nun wieder mit DJ Rufflow zusammen und veröffentlicht das dritte Demograffics-Album »Cheese«. Die kostenlose Vorab-EP »Butter« deutete schon an, was von dem Album zu erwarten ist. Ein abwechslungsreicher, ausgefeilter Sample-Sound und pointiertes DJing neben englischen Raps, die sich stilistisch nur schwer kategorisieren lassen. Maniac kann laut und leise, soulig und rockig, schnell und langsam. Die Themen sind biographischer und philosophischer Natur und dürfen bei Gefallen gerne auch mal inspirieren. Darüber hinaus ist das »Rappen auf englisch« kurz Thema, welches mit Hilfe eines augenzwinkernden Arnold Schwarzenegger-Zitats sauber und endgültig abgehandelt wird. Sehr erwachsen das alles. Im positiven Sinne. Richtig Abwechslung herrscht auch in der Soundabteilung. Immer wenn es eingängig wird mit fusseligen Boom Bap- oder verschleppten Soul-Beats, wird sofort auch wieder die Stimmung gebrochen durch schnelle Breakbeats mit hektischen Raps darauf. Das lässt den Hörer nie zur Ruhe kommen und sichert dessen Aufmerksamkeit. Doch diese Brüche sind keinesfalls nur Mittel zum Zweck. Wenn in »Get The Job Done« sich Beat und Rap schnell voreinander hertreiben, bis sie fast stolpern, und wenn direkt im Anschluss in »Alotastress«, auf rund 90 BPM, chillig von der Notwendigkeit des Chillens geredet wird, dann macht das Sinn. Die einzelnen Songs sind in sich stimmig. Dafür steht der Gesamtkontext unter Spannung. Das scheint gewollt zu sein und ist daher zu loben. Langweilig ist das Album nicht, eher angenehm sperrig.