Review

Battles

Dross Glopp

Warp • 2012

2011 erschien die Battles-Platte »Gloss Drop« mit einem arty Trashberg, in schweinerosa, auf dem Cover. Auf dem Remixalbum ist daraus nun ein bunter »Glop« geworden. Da kam sprichwörtlich aus jedem umliegenden Dorf ein Köter; alle haben ordentlich was Frisches drauf geschmissen, das sich absetzt, aber doch schön ineinander läuft. Und überall blitzt Rosa durch. Die 12 Tracks des Albums sind hochkarätig mit der remixenden Elite besetzt: Freunde und Label-Kollegen, wie Gui Boratto, The Alchemist, Axel Willner (aka The Field), Gang Gang Dance oder Hudson Mohawke verbürgen von Hip Hop über Garage bis hin zu Dub und Techno eine abwechslungsreiche Bandbreite. Mal orientieren sich die Versionen eng am schon guten Originalstoff, mal sind sie inspirierende Neudeutungen. Da lässt sich der Abend also entspannt lässig mit Hip-Hop-Beats (»Futura«, Alchemist / »White Electric«, Shabbaz Palace) an, gefolgt von baldiger Energie und dem Weiterziehen bis der Morgen graut: »Africastle« wird von Kode9 zur peitschenden Dubstep-Nummer hochgeschraubt; wir befinden uns noch gut im Bounce, als die Silent Servantsche »Inch-Worm«- Interpretation einen dann in den kalten technoiden Maschinenraum schubst. Stroboskop und zuckende Leiber inklusive: »We wanted something that will sound like a religious epiphany at 9 am in Berghain.« (Battles) Und indem sich »Gloss Drop« so durch Stimmungen und Stile bewegt, bewegt es sich räumlich und zeitlich, nur nicht chronologisch, durch eine überaus tanzbare Nacht.