Review

The Magnetic Fields

Love At The Bottom Of The Sea

Domino • 2012

»Realism«, das vor zwei Jahren erschienene letzte Album der Magnetic Fields, bedeutete eine starker Zäsur im Schaffen der Band wie auch im persönlichen Leben ihres Masterminds Stephen Merrit. Mit der Vollendung ihrer »No-Synth«-Triologie und Merrit’s Wegzug aus seinem geliebten New York ins wärmere Kalifornien schien die Zukunft der Band zunächst logistisch und musikalisch ungewiss. »Love At the Bottom of the Sea« darf da sehr wohl als Überwindung eines Bruches gelesen werden. Umso interessanter scheint es, das Merrit wieder zurück geht zu seinen Wurzeln der 90er Jahre. Vor allem die mit einer ihm eigenen Nonchalance und Technikvergessenheit eingesetzten naiv-verschrobenen Synthesizer und Drummachines erinnern eher an »All the Umbrellas in London« als an »Distortion« oder »Realism«. »Love at the bottom of the Sea« ist auch sonst weniger konzeptuell strukturiert, sondern eine Sammlung von Songs, die jeder für sich stehen können – dank eines überragenden Storytellings, was Merrit sicher zu Recht immer wieder den Titel als einen der besten Songwriter seiner Generation einbringt. Bestaunen darf man dies auf dem Highlight des Albums, »I’ve Run Away To Join The Fairies«.