Review

El-P

C4C (Cancer For Cure)

Fat Possum • 2012

Alle fünf Jahre wieder wartet El-P mit einem neuen Longplayer auf. Daran kann auch das Aus von Def Jux nichts ändern. Der New Yorker erscheint nun auf Fat Possum und ist damit Labelmate von Acts wie Adam Green, T.Rex und Tyler Ramsey. Für Fans von El-P hört sich das wohl ähnlich strange an wie für viele andere die Tracks dieses guten Mannes. Letzteres ist kein Wunder – allein der Titel »Cancer for Cure« weist in die Richtung, in die sein Album geht. Der als Jaime Meline geborene Musiker hat erneut den Soundtrack für die postmoderne Apokalypse vorgelegt. Die von explodierenden Drumgewittern und verzerrten Gitarrensounds begleiteten Synthie-Infernos, die er aus seinem Maschinen-Fuhrpark entfesselt, sind für traditionelle Hip-Hop-Hörer schwer zu schlucken und für ungeübte Ohren vermutlich nur unter Schmerzen zu konsumieren. Immerhin bemüht El-P mehr Tonspuren in seinen Openern als Producer der »Golden Era« auf ganzer Albumlänge. Auch raptechnisch gibt sich El-P gewohnt exaltiert – und zeigt sich insgesamt ein wenig aggressiver als noch auf »I’ll Sleep When You’re Dead«. Aber bei all dem lyrischen und musikalischen Bombast, den er auf seinen Alben zündet, ist das Haarspalterei. So lassen sich also insgesamt nur zwei Unterschiede zu seinen beiden Vorgängeralben feststellen: zum einen sind auf »C4C« außer dem Rapper Despot keine Gäste aus dem alten Def Jux-Roster vertreten. Dafür wartet El-P mit Features von eXquire, Danny Brown, Paul Banks, Nick Diamonds und Killer Mike (dessen neue LP er auch produziert hat) auf. Und zum anderen hat er sich diesmal keinen DJ ins Studio geholt. Ansonsten bleibt alles wie gehabt: Weareallgoingtoburninhell!