Review

House Shoes

Let It Go

Tres Records • 2012

Als Strippenzieher im Hintergrund der Hip Hop-Szene Detroits und als so etwas wie das Bindeglied zwischen D12 und J Dilla blickt House Shoes auf eine bewegte Karriere zurück. Gut 20 Jahre hat er als DJ und Producer nun schon auf dem Buckel. Da ist es beinahe ein Unding, dass es bis 2012 gedauert hat, ehe sein Debütalbum das Presswerk verlässt. Dies mag mit seinen zahlreichen weltweiten DJ-Gigs als Repräsentant der Motor City zusammenhängen oder aber mit seinem familienbedingten Umzug ins neue Botschafterhauptquartier Los Angeles. Wie dem auch sei, mit »Let It Go« liegt nun der längst fällige Langspieler vom Hausschuh vor und das Warten hat sich definitiv gelohnt. Auf gut einer Stunde Spielzeit liefert House Shoes eine tief verwobene, stimmige Ode an die klassische Soundästhetik der Detroiter Schule ab. So setzt er auf die altbekannte Formel aus satten Drums, knusprigen Snares und beseelten Samples. Stilistisch dabei weniger experimentierfreudig als J Dilla, dafür geradliniger und minder fahrig als Black Milk, um mal die obligatorischen 313-Referenznasen zu bemühen. Zusammengehalten vom harmonischen Motiv des In- bzw. Outros, wird das Album zur Entdeckungsreise durch den Kosmos Detroit, wobei vor allem die zahlreichen Skits und Interludes von viel Liebe fürs Detail zeugen und sich die wahre Größe dieses kleinen Meisterwerks erst nach mehreren Hördurchgängen offenbart. Überraschungsding das, und auch Ende des Jahres sicher noch ganz weit vorn!