Review

Doseone

G Is For Deep

Anticon • 2012

Mit »G Is For Deep« legt Anticon-Mitglied Doseone sein neues Soloalbum vor – sein fünftes bis achtes (je nachdem, welche seiner obskuren Solo-Releases man als Album etikettieren möchte). Alle zehn Songs der LP sind von ihm selbst produziert und sein Mitteilungsbedarf braucht keine Gast-MCs. Zwar hämmern die Drums nicht ganz so vehement auf die Zwölf und das Synthiegewaber kommt weniger metallisch, sondern eher wie Plastik rüber, aber soundtechnisch geht es hier stark in die Richtung von »Crowns Down«, der letzten Veröffentlichung seines Projekts Themselves. Sogar Pop-Appeal kann man der Scheibe unterstellen, obwohl alles sehr entrückt wirkt. Immerhin transportieren die neongrellen Klangwelten der LP durchgängig eher Melancholie als sonst irgendwas, und die Beats holpern gewohnt unrund nach vorn. Ein vordergründig fröhliches Album von Doseone wäre sicher mal interessant und bestimmt auch möglich… aber machen wir uns nichts vor: Zum Glück ist bei »G Is For Deep« alles beim Alten. Und das, obwohl Dose seinen unverwechselbaren Rapstyle ganz weit hinter seinem kehligen Singsang anstehen lässt. Was gesangstechnisch bei seinem Projekt Subtle gut gefällt und funktioniert, wird auf diesem Soloalbum auf die Spitze getrieben. Macht das den Tausendtsassa zu einem Singer/Songwriter? Warum nicht, denn erstens geht das auch bei Project-Blowed-Member Busdriver klar, weswegen man sich bei Doseone erst gar nicht wundert. Und zweitens: »G Is For Deep« – und Whitey DeLorean sings the Blues. Sehr schön, alles in allem. Auch, wenn der Ausnahmerapper hoffentlich bald wieder weirde Lyrics spittet.