Review

ROM

Foot Signal

Pingipung • 2012

Wie schon der Albumtitel andeutet, haben Roberto Carlos Lange und Matt Crum einige der Instrumente mit den Füßen »bespielt«. Großen Schaden konnten sie damit jedoch nicht mehr anrichten, waren diese doch nahezu alle schon vorher kaputt. Dass die beiden Klangkünstler es schaffen, auch mit defekter Gerätschaft umwerfende Instrumentals im Stil des Chicagoer Postrocks zu kredenzen, ist dabei nur auf den ersten Blick überraschend. Crum trommelt nämlich gemeinsam mit John McEntire von Tortoise bei Comic Wow, was schonmal den jazzigen Vibe der Schlagzeug-Pattern erklärt. Einige Stücke haben auch den warmen Orgel-Sound und den lässigen Groove, der an Beastie Boys’ »In Sound From Far Out« erinnert, was wiederum kein Wunder ist, da Lange zusammen mit Prefuse 73 bei Savath&Savalas zusammenspielen. Dort machen die beiden zwar Neofolk, aber ein gewisser HipHop-Einfluss ist bei ROM dennoch zu spüren. Dass man trotz des eigenwilligen Ansatzes mit den kaputten Instrumenten nahezu keine Disharmonien oder gar Kakophonien auf dem Album hört, beweist nicht nur die Könnerschaft an den Instrumenten, sondern auch die umfassende Produzenten-Skills von ROM. Letztlich bleibt nur die Frage nach dem eigenartigen Faible für Meeresbewohner bei der Titelwahl offen: »Whale Vomit«? »Fish Making Food«? »Orca«?

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Foot Signal
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