Review

DJ Kentaro

Contrast

Ninja Tune • 2012

Es ist ja nicht so, dass Japan als Beatschmiede bisher niemand auf dem Schirm hatte. Und auch DJ Kentaro gilt seit »Enter« nicht mehr als Unbekannter, denn wem der Name bis dahin nichts sagte, der ergötzte sich einfach an den Features von Spank Rock, The Pharcyde oder Fat Jon. Doch die Zeiten, in denen Gäste ausführlich zu Wort kommen, sind mit »Contrast« vorbei, denn es geht Kentaro nur noch um den Schlag in die Fresse. Direkt »Kikkake« mit DJ Krush, das der Waschzettel als revolutionär ankündigt, drückt fast die gleichen Knöpfe wie der lauwarme Brostep dieser Tage. Ein paar Scratches retten den Track auch nicht. Dancehall und dicker Bass passen in die restlichen Minuten bestens rein und so rüttelt sich und schüttelt sich »Contrast« durch seine Laufzeit. Mit Fire Ball und MC Zulu hat Kentaro zwar die passenden Features für sein zweites Album gewählt – die Erkenntnis ist allerdings kein Kompliment für die Künstler. Einzig »Lapis Lazuli« hat Kentaro ein wenig feiner gesteckt. Wieso aber vorher erst enervierende Eruptionen aus Bass wie »Higher« aus den Boxen poltern müssen, erschließt sich nicht. Eine übergreifende Idee, einen Zusammenhang haben die Tracks nicht und als Album macht sich »Contrast« so nicht nur qualitativ überflüssig. Denn selbst für solchen Sound gibt es bessere Compilations.