Review

Max Herre

Hallo Welt!

Nesola • 2012

Es gibt nichts Gutes, außer Max tut es. Genügend Aufmerksamkeit für sein drittes Album hat Herr Herre mit seiner beleidigten Pipipause bei der Sendung »Roche & Böhmermann« bekommen, nachdem Charlotte Roche zugab, dass sie nicht so angetan ist von seinem neuem Werk. Vermutlich wäre es das Beste für Max Herres Stoffwechsel, wenn er einen Bogen macht um die meiste Kritik, denn »Hallo Welt« ist in der Tat so ziemlich egal. Das liegt nicht nur an der Mittelstufenpoesie von »Wolke 7« mit Philipp Poisel, sondern auch an den stumpfen Wutreden von Herre und Samy Deluxe in »Einstürzen Neubauen«, in dem sich beide als total jung und zornig stilisieren wollen. »Dieser Beat hier macht mir einen Straßenköter« und dazu Ton Steine Scherben-Zitate sind noch die okaysten Momente dieses Tracks. Wäre ja vielleicht auch zu naheliegend und radikal gewesen, sich einfach mal in die Texte von Blixa Bargeld einzulesen. »Hallo Welt« schafft es eigentlich nie, einem irgendwas zu geben oder mit irgendeiner Zeile positiv hängenzubleiben. Es sind aber auch nicht alle Texte Mist, sondern rauschen einfach als Worthülsen an einem vorbei, abgefeuert mit einem einfachen Flow. Auch die Beats reißen da nicht mehr viel. »Jeder Tag zuviel« hat zwar einen nettes Intro, doch leider besteht der Song ja noch aus anderen Minuten, die gerne den organischen Sound der Roots hätten. Alles steht auf »Hallo Welt« eben gegen das Risiko. Einzig Marteria sorgt in »KAHEDI Dub« für Abwechslung und auch Herre passt gut in den Track. Ansonsten gibt es mit Cro und Clueso eben die typischen Kasperinos des Pops. »Hallo Welt« meint es gut. Es bleibt dann aber auch beim Meinen.