Review

Blueprint

Deleted Scenes

Weightless Recordings • 2012

Insgesamt 75 Lieder hat Blueprint aussortiert, bevor er im Jahr 2011 sein »Adventures in Counter-Culture« veröffentlichte. Bei der Qualität dieses Longplayers ist es schwer vorstellbar, dass die ganzen Stücke zweiter Wahl sich alle fürchterlich anhören. Tun sie auch nicht. Die Anhängerschaft des Rappers aus Ohio, Cincinatti hat Glück. Die Stücke auf »Deleted Scenes« offenbaren in weiten Teilen die Qualitäten des Vorgängers. Wieder übernimmt der Felix Magath der Rapbranche alle Funktionen selbst und ist Produzent, Rapper und Sänger in Personalunion. Und das kommt dem Album zu Gute, da sich die meisten Lieder einer ganz bestimmten, klaren Linie widmen. So sind die ersten Stücke erneut 80er-Elektro-Banger und man hört Blueprints Einflüsse wie z.B. Kraftwerk deutlich heraus. »Bells & Whistles« ist dann eine rockige Nummer und »Bartenders« so ein klassischer Blueprint-Track der alten Schule, wie man ihn auf einer Printmatic-Scheibe hätte finden können. Was bei »Adventures in Counter-Culture« noch eine der großen Stärken war, glückt diesmal allerdings nicht: Die Refrains stehen im Vergleich zum großen Bruder deutlich hinten an. Die wahre Stärke des Albums ist nämlich Bliueprints ungebrochene Mikrofonpräsenz. Der Mann zieht mit viel Cleverness und seinem kraftvollen, fast hypnotischen Erzählstil die volle Aufmerksamkeit des Hörers auf sich – ob es nun um das leidige Dauerthema Musikindustrie, seine Liebe zur Musik oder das Heranwachsen geht. »Deleted Scenes« ist ein solides Stück Arbeit von einem der besten Künstler der Branche.

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