Review

Natural Self

Neon Hurts My Eyes

Tru Thoughts • 2013

Wie kommt einem in den Sinn, einen Track mit dem Titel »O Superman«, einer beachtlichen Länge von über sieben Minuten und einem extrem nervigen Sound kurz vor Schluss auf seiner ansonsten anständigen Platte zu bringen? Nathaniel Pearn wird einem diese Frage vermutlich nicht beantworten können. Doch genau in dem Moment, wo feststeht, dass dieser Track kaum störender sein könnte, legt er mal eben noch eine spitze Melodie dazu. Ansonsten macht Pearn als Natural Self auf seinem vierten Album »Neon Hurts My Eyes« auch viele Dinge richtig. Verspielte Beats wie in »Pulsar« versöhnen sich schnell mit den Synthies, ein paar zärtliche Harmonien fließen aus dem Track, bevor der Rhythmus wieder einsetzt. Daneben stehen stillere Tracks wie »In A World«, denen Pearn auch seine Stimme leiht. Trotzdem schält sich diese Platte nicht aus der Masse an Neuveröffentlichungen aus diesem Sektor raus. Indie mit elektronischen Einflüssen haben andere schon vor Natural Self gemacht und das ideenreicher. Zwischen netten Songs stehen dann aber wieder Momente wie »Mirror To The Sky«, das wunderbar funktioniert und auch The Postal Service ausstechen würde. Und dann ist die Eingewöhnungsphase fast abgeschlossen, da kommt »O Superman«, ein Song, der so ziemlich alles mit seiner Breitärschigkeit einreißt, was Pearn zuvor im Detail aufgebaut hat.