Review

Pete Rock

NY’s Finest

Nature Sounds • 2008

Pete Rock ist wieder wer! Nachdem Petes klassizistische Ästhetik gerade zu Beginn des dritten Jahrtausends in etwas so gefragt war wie ein Madonna-Gastauftritt auf einem Obituary-Album, hat sich Mount Vernons Beatinstitution nicht zuletzt auf Grund seiner herausragenden Beiträge auf Ghostface Killahs Semi-Klassiker »Fishscale« wieder zu einem richtigen Go-To Guy entwickelt. Sich die Dipset-Pausenclowns Jim Jones und Max B einzuladen, mag einem Anflug von Narzissmus geschuldet sein, wirkt doch das manchmal verbal etwas hüftsteife Chocolate Boy Wonder gegen die grobschlächtigen Adlib-Maschinen beinahe wie ein Filigrantechniker Rakim’schen Kalibers. Der Chiemsee-Reggae-Festival-Ausflug mit Fu-Schnickens Chip Fu (!) ist gut gemeint, blöd nur, dass ich für Rastafari-Romantik der völlig falsche Adressat bin. Exzellent hingegen die »Ghetto Millionaire«-Zeiten heraufbeschwörende Zusammenarbeit mit Teilzeitrentner Royal Flush, Redmans Punchline-Inferno »Best Believe«, Raekwon und Masta Killahs entspannter Ritt durch die »PJs«, »914« mit den D-Block Feuerspuckern Styles & Sheek und einem mehr als bewährten Drumbreak, sowie das Solo »Till I Retire«. Der Rest ist solide Hausmannskost, aber sechs, sieben sichere Playlist-Kandidaten und ein liebevolles James-Brown-Zitat als Cover reichen bisweilen schon für ein wohliges Grinsen meinerseits.