Review

Niagara

Niagara

United Artists Records • 2010

Das selbstbetitelte Debütalbum von Klaus Weiss’ Projekt »Niagara« gehört zu den in Vergessenheit geratenen Klassikern deutscher Musikgeschichte. Weiss, einer der wenigen europäischen Drummer, die in den 60er Jahren Erfolg in Amerika hatten und vielleicht der einzige, dem amerikanischer Groove und Soul auch von Jazzgrößen jenseits des Atlantiks bescheinigt wurde, hat für dieses reine Drums/Percussions-Projekt acht Drummer zusammengebracht. Es galt den Drummer ins Zentrum der Musik zu rücken und neue stilistische Fusionen zu erproben. Es liegt an letzterem, das die Platte bis heute unter Krautrock-, Jazz-, und Hip-Hop-Sammlern gleichermaßen geschätzt wird. »Niagara« ist ein seltenes Dokument, der 2010 erneut aufgelegten Arbeit von Klaus Weiss. Der Jazz der 60er Jahre, der Funk der frühen 70er, der Psy-Rock und Krautrock deutscher Prägung vermischen sich hier zu einer wegweisenden Fusion, die dennoch stets im Modus afrikanischer Percussions und mit dem generellen Verzicht auf Plastikfelle vorgetragen, eine eigene Handschrift bekommt. Zu schade, dass Niagara stets ein Studioprojekt geblieben ist und nach drei Alben fast vollkommen in Vergessenheit geriet.

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