Review

Craig McWhinney

Make Your Mess

Project:Squared • 2013

Totgeglaubte tanzen länger. Nach einem releasefreien letzten Jahr legt Project: Squared, die mittlerweile achte 12inch auf die Drehteller der Club-DJs. Wie immer im Corporate Design gehalten, aber letztlich keine bereits dagewesene Einheitsfummelei, daddelt sich der im australischen Melbourne residierende Craig McWhinney im Titeltrack durch zielgenaue Drumflächen, die scheinbar bewusst exklusiv auf der A-Seite ihren Platz finden. Nach harmonischem Start steigert sich indes unterschwellig das Tempo. Subtil angedeutete Vocalschnipsel markieren dabei den einleitenden Höhepunkt, sodass das Stück gegen Ende genügend Zeit findet, sich auf beruhigende Art dem Auslaufen zu widmen. Mit gemischteren Gefühlen gestaltet der Aussie DJ hingegen die B-Seite. Auf »Provocation Is An Excuse« lenkt ein eindringlich schnell gesetztes Hämmern fast vom Takt ab und lässt den Sound dadurch lauter und bedrohlicher klingen. Dezent zurückgenommen, fast schon gegenteilig entspannen sich die Wogen auf dem letzten Track »Disengage«, dessen Betitelung wohl nicht passender hätte gewählt werden können. Hierin lösen sich die zuvor artifiziell konstruierten Spannungen passig auf und die EP beendet herzschlagartig ihr Spielen. Ein ereignisreiches Kurzspektakel, das in seinem reduzierten Äußeren erst seine Detaillierung findet.