Review

Anika

Anika EP

Stones Throw • 2013

Stones-Throw-Fan-Boy-Brillen-Modus an: Wahl-Berlinerin Annika Henderson hat gelernt, Konventionen nicht nur zu hinterfragen. Sie meidet diese schon fast prinzipiell. Ihr eigenwilliger und dadurch charakteristischer Sound spiegelt das wider. Damit ist sie mit dem kalifornischen Label für Outsider-Klänge bestens bedient. Der erste Kontakt mit Portishead’s Geoff Barrow verlief jedoch auf direktem Wege in Bristol, als nach einer weiblichen Stimme für BEAK> gesucht wurde. Dieser produzierte dann kurzerhand Anikas Erstling und auch diese neue EP. Die konsequente Selbstbetitelung der Platten scheint dabei symbolisch für ihr Œuvre. Minimalistisch. Dennoch reich an avantgardistischen Post-Punk, Dub und Electronic Einflüssen. Anikas Musik ist verschrobene Freidenkerkunst und gerade deswegen so wertvoll. Stones-Throw-Fan-Boy-Brillen-Modus aus: Die »Anika EP« erscheint eineinhalb Jahre nach dem Album. Sie genauso zu nennen, scheint kreativlos. Schließlich sind die hauseigenen Creative Directors Marketingweltmeister. Auf eine ironische Art der Traurigkeit macht das aber doch Sinn. Das Produkt auf irgendetwas herunterzubrechen, ist gar einfach. Sechs Songs an der Zahl. Einer vom bereits erschienenen Album, ein Crystals- Cover, ein Shocking Blue-Cover, ein Chromatics Um den Zehner noch legitimer aus der Tasche zu ziehen, werden noch zwei Dub-Versionen angehängt, von Songs, die ebenfalls bereits 2010 erschienen sind. Dub Edits sind dieser Tage ohnehin das Modemittel bei Stones Throw sich in Sachen Releasepolitik über Wasser zu halten. Gutes braucht eben seine Zeit und dass auf dem zweiten Album mehr selbst geschrieben wird, wurde auch schon versprochen.

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Anika
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