Review

Qwel & Maker

Beautiful Raw

Galapagos4 • 2013

Galapagos 4-Mitbegründer Qwel hat sich erneut mit seinem Haus-und-Hof-Beatbastler Maker zusammengetan. Als erprobtes MC/Producer-Duo haben die Chicago-Representer mit »Beautiful Raw« nun ihren vierten Longplayer aus dem Ärmel geschüttelt. Analog zu Qwels Ansage in »En Garde«, »nerds say I´m a banger and bangers say I’m a nerd«, setzt das Album die Tradition fort, die die beiden vor fast einer Dekade mit »The Harvest« losgetreten haben: Sie zeigen sich als True-to-the-Game-Player und bedienen entsprechend die Werte, die Hip Hop in seinen Old School-Tagen auszeichnete. »Beautiful Raw« bewegt sich soundmäßig deutlich Richtung Golden Era, was nicht heißen soll, das hier ohne Innovation und initiativlos der Vergangenheit nachgetrauert wird. Die LP bietet klassischen Rap-Shit, wie man ihn heute erwarten darf. Makers Beats bestechen durch organische, trocken pumpende Drumsounds, die seinen mit viel Hingabe gediggten, souligen Samples Rhythmus und Richtung verleihen und Qwels Raps eine Kulisse stellen, wie sie zweckdienlicher kaum sein könnte. Der MC beweist neben Rhyme Skills, die stets mehr als dem bloßen Selbstzweck verpflichtet sind, Mut zur Introspektive – und klingt dabei ein Stück gelassener als noch zu »The Harvest«-Zeiten. Kombiniert mit den fein selektierten Gast-Performances von Qwazaar, The Grouch, Swamburger, Scud One und Wes Restless lässt das Album astreine Back-In-The-Days-Stimmung aufkommen, in etwa wie bei den People Under The Stairs, als diese noch ihre »Question In Form Of An Answer« stellten. Echt stark, alles in allem.