Review

Jimmy Edgar

XXX

!K7 • 2010

Man wird bei Warp nicht gerade glücklich darüber sein, dass man Jimmy Edgar zur Konkurrenz von !K7 hat ziehen lassen. Die wiederum dürften ziemlich gejubelt haben, nachdem sie die ersten Entwürfe seiner neuen LP »XXX« haben hören können. Das umtriebige Kind Detroits zeigt sich nämlich von seiner besten Seite, tauscht seinen Laptop-Funk gegen die analoge Wärme seiner Vintage-Synths und produziert sein bis dato bestes Album. Sex und Liebe bilden dabei die Grundstimmung, die den Maschinenfunk der großen Belleville Three seiner Heimatstadt einatmet und nach der Sexyness eines Prince Rogers Nelson strebt. »Immer eine Spur wissender und weniger over the top als Chromeo«, so zumindest die Einschätzung meines Kollegen Aigner, der ich mich hier unverblümt anschließen möchte. Das Konzept entfaltet vollends seine Wirkung: Knallige Handclaps portionieren häppchenweise schneidige Sleazyness (»One Twenty Detail«, »Turn You Inside Out«), die synkopierten Stakkatos auf einem der Album-Highlights, »Push«, erinnern an die Großtaten Timbalands in den Neunzigern, und der allgegenwärtige Vocoder sorgt für die Schnittstelle zwischen Kraftwerk, Metroplex und Detroit Grand Pubahs. Schade, Warp!

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Jimmy Edgar
XXX
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