Review

dude&phaeb

Monokultur

Daily Concept • 2013

Monokultur. Eine Kultur, die gleichgeschaltet und austauschbar überall und auf den immer gleichen Flächen wuchert. Masse und Mainstream. Ein Bild, das sich auch und in schöner Regelmäßigkeit auf die Rap-Landschaft beziehen lässt. dude&phaeb versuchen auf ihrem neuen Release diese »Monokultur« aufzubrechen. Das zweite Album des Duos widmet sich den kleinen und dennoch so speziellen Momenten im Leben. Es geht darum, sich kurz zurückzulehnen, den Mainstream mal Mainstream sein zu lassen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren (»Mitschnitt«, »Einfluss«). Und in diesem Moment werden dude&phaeb zum Sprachrohr für den denkenden Monosapiens (»Belle Époque«). Es ist ein sehr persönliches Album mit wortgewandten, fast poetischen Texten (»Leicht von der Hand«). Unterstützt werden sie durch zwei Gastbeiträge von Eloquent (»Slow Motion«) und Flo Mega (»Good Days«). Text und Sound gehen auf dem 14-Track starken Album Hand in Hand, was v.a. daran liegt, dass sich dude26 für fast alle Produktionen verantwortlich zeigt. Daneben treten die Dramadigs (»Monokultur«), Flowtec und Delicious Chrischuzz (Interlude 1&2) in Erscheinung. Der Sound ist homogen, organisch und kennzeichnet sich insbesondere durch jazziges, souliges Sampling und rollenden Drums. Wer gern Schubladen öffnen und das Album unter dem Schlagwort »Studentenrap« abtun möchte, kann seine Stereotypen gern auspacken. Für Menschen, die gern ohne Schranken Musik hören, ist es intelligenter Deutschrap, dem es weder an Tiefe noch an Authentizität fehlt.