Review

The Unsemble

The Unsemble

Ipecac Recordings • 2014

Einstürzende Neubauten The Jesus Lizard, Crime And The City Solution Tomahawk, Silver Jews – all diese Bands stehen auf der einen Seite für Kraft, Ausdrucksstärke und technische Versiertheit, andererseits aber auch für Rohheit, Experimentierfreude sowie die garantierte Missachtung einengender Genre-Grenzen. Alexander Hacke (Bass und Electronics), Duane Denison (Gitarre und Keyboards) und Brian Kotzur (Schlagzeug und Keyboards) haben lange Jahre mit diesen Formationen gearbeitet und damit, so pathetisch das auch klingen mag, ein Stück Musikgeschichte geschrieben. Bis auf die Einstürzende Neubauten stehen die Namen all dieser Combos für »Rock«, und auch bei The Unsemble spielen Rock-Elemente eine tragende Rolle. Rock in einer knappen, kräftigen, verzerrten und meist auf das Notwendigste und Wirkungsvollste abgestrippten Version. Bass, Gitarre und Schlagzeug bilden ein kraftvolles Fundament, ausgelutschte Powerchord-Standards finden hier allerdings garantiert nicht statt. Zudem gibt es keinen Gesang und nur wenige Instrumentalsoli. Der Schwerpunkt des unbetitelten Albums »The Unsemble« liegt vielmehr auf Atmosphäre und Stimmungen der Songs. Für diese Stimmungen sorgen die um jenes Fundament gewobenen Keyboards sowie vielfältige musikalische Elemente aus Ambient und Drone, Wüsten-Soundtrack, Galeeren-Beats, dubbigen Bandechos, freier Improvisation, Geräuschmusik, Kraut- und Space-Rock. Gut und abwechslungsreich.

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