Review

Takuya Kuroda

Rising Son

Blue Note • 2014

José James hat sich mit seinem letzten Album »No Beginning, No End« auf Blue Note Records von einer sonst puristischen Methode verabschiedet und seinem Genre, dem Jazz, viel mehr Freizügigkeiten gewährt als es auf seinen vorherigen Alben der Fall war. Maßgeblich zu José James warmen Sound beigetragen hat stets sein Trompeter Takuya Kuroda. Doch Takuya Kuroda nicht nur durch seine Frisur schnell zum »auffälligsten Mitglied seiner Hornsection« wurde, beweist dessen Album »Rising Son«. Wie Takuya Kuroda den Sound von José James geprägt hat, so hat nun auch José James seinem Trompeter bei dessen neues Release geholfen. Und zwar nicht nur dirigierend vom Produktionssessel aus oder mit guten Ratschlägen (wie: »Stelle unbedingt sicher, dass niemand zu deiner Musik den Kopf still halten kann!«), sondern auch mit seiner Stimme, die man auf dem einzigen Vocalstück des Albums, Roy Ayers‘ »Everybody Loves The Sunsine«, zu hören bekommt. Ansonsten befolgt aber der in New York City lebende Japaner Takuya Kuroda den Ratschlag von José James und sprengselt in seinen Souljazz-Entwurf deutlich hörbare Einflüsse von beatlastigem Hip Hop und Afrobeat ein. Kuroda spielt übrigens nebenher in einer Afrobeat-Kombo und anderen Ensembles, was zeigt, woher die musikalische Vielfalt auf »Rising Son« kommt. Melodiös führt sein Instrument durch die 8 Stücke, das in seiner warmen Spielweise stellenweise an Dizzy Gillespie erinnert und deren musikalische Vielfalt nicht nur Jazzer, sondern jeden Liebhaber guter Musik erreichen dürfte.

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