Review

Black Lips

Underneath The Rainbow

Vice Records • 2014

Das bereits siebente Album der Garage-Rocker aus Atlanta, Georgia ist leider, leider bei weitem nicht ihr bestes. Dafür hat »Underneath The Rainbow« weder die erhabene Kaputtheit von »Let It Bloom« noch den Pop-Appeal von »Good Bad Not Evil«. Auch die Soulansätze des Vorgängers kommen nicht so zur Geltung; am ehesten bei der Single »Boys In The Woods«, dessen Video mehr Räudigkeit ausstrahlt als das komplette neue Album. Rund um bekannte Elemente aus Bubblegum-Punk, Surf-Rock und Südstaaten-Blues basteln die vier Flower-Punks schmissige, aber teilweise etwas holzschnittartige Zweieinhalbminüter. Die Texte über Whiskey und Frauen, Revolte und Knast sind solide, können allerdings nicht wirklich überraschen. Das gelingt dann mit dem ersten Synthieeinsatz der Bandgeschichte – und der verhilft »Funny« zu einem Mitsing-Refrain und dem Album zu einem echten Highlight. Es gibt also durchaus gute Songs auf »Underneath The Rainbow«, aber eben auch einige eher unspannende Füller, die zudem noch relativ clean vom Black Keys-Drummer Patrick Carney produziert wurden. Ein glücklicheres Händchen mit Songauswahl und Klangbild hat da schon Thomas Brenneck bewiesen, der nicht nur für Single und Synthie, sondern auch für das power-poppige »Make You Mine« verantwortlich ist. Herausgekommen ist ein durchwachsenes, aber unterhaltsames Werk der nach wie vor rüpelhaft-jugendlichen Black Lips.