Review

Orphan Swords

Räum Remixes

Idiosyncratics • 2014

Als konspiratives Treffen der Techno-Dunkelmänner präsentiert sich diese Remix-EP des Duos Orphan Swords. In insgesamt fünf verschiedenen Versionen ist der Track »Räum« zu hören und offenbart ein weiteres Mal die Vielfalt der Nuancen, die sogar im reduziertesten Ansatz stecken. Orphan Swords geben sich zum Auftakt selbst die Ehre und erzählen die Geschichte von »Räum« in ihrer »Winter Solstice Version« noch einmal in leicht veränderter Form neu. Am grundsätzlichen Aufbau, der Drones, Rauschen und einen fast lasziv schlackernden Beat in immer weiteren Schichtungen zu einem undurchdringlichen Distortion-Ungetüm auftürmt, halten die beiden Brüsseler Musiker auch hier fest, geben aber ein paar frostig klirrende Effekte hinzu. Deutlich entschlackt präsentiert sich dagegen der Dwellings-Remix, der sich auf knapp unterhalb der Schmerzgrenze fiepende Synthesizer-Frequenzen konzentriert. Bei den anonymen Schweden SHXCXCHCXSH liegt der Fokus auf diskretem Rauschen und Rumpeln, während Paul Purgas von den britischen Geräusch-Minimalisten Emptyset vom ursprünglichen Dickicht lediglich ein paar zischende Filter übrig lässt. Am Originalgetreusten bleibt Exoteric Continent, nimmt sich beim Spannungsaufbau allerdings deutlich mehr Zeit als seine Auftraggeber und würgt seinen Höhepunkt ein bisschen zu rasch wieder ab.